Gentle Invasion II –
51°20'32"N
12°22'33"E
A site-specific Installation
Gentle Invasion II –
a Work about Space, Hermetic and Transparency
In contrast to the material-neutral minimal aesthetic, the objects are semantically overdetermined. The black egg refers to archetypal ideas of birth, transformation and closure - a central motif in alchemical and hermetic imagery, especially in the Nigredo phase: the darkness before transmutation.
The number 13 breaks the order of Western symbol systems - it is the ‘+1’ after the cosmic order of the 12 (zodiac, apostles, months) and thus refers to the extraordinary, the non-integratable. Its combination with the egg, a symbol for potential, creates a symbolic tension: too much that does not materialise.
The work sees itself as an anti-exhibit: it appears in the space without comment, without labelling, without contextualisation, without recognisable authorship. This contextual disruption clashes with the museum's curatorial apparatus of meaning with calculated subtlety. What is not labelled exists in museum spaces only as a disturbance - this is precisely where the power of the intervention lies.
Sanfte Invasion II–
eine Arbeit über Raum, Hermetik und Transparenz
Die temporäre Intervention „Gentle Invasion II“ stellt eine konzeptuelle Geste dar, die sich mit der Hermetik musealer Räume auseinandersetzt. Platziert in einem Zwischenbereich, dem Lichthof des Museums der bildenden Künste Leipzig – weder ganz Museum noch ganz profaner Ort – verweigert sich die Arbeit sowohl institutioneller Rahmung als auch diskursiver Erklärung.
Im Gegensatz zur materialneutralen Minimalästhetik sind die Objekte semantisch überdeterminiert. Das schwarze Ei verweist auf archetypische Vorstellungen von Geburt, Verwandlung und Verschlossenheit – ein zentrales Motiv in alchemistischen und hermetischen Bildwelten, insbesondere der Nigredo-Phase: der Dunkelheit vor der Transmutation.
Die Zahl 13 bricht die Ordnung der westlichen Symbolsysteme – sie ist das „+1“ nach der kosmischen Ordnung der 12 (Tierkreis, Apostel, Monate) und verweist damit auf das Außerordentliche, das nicht Integrierbare. Ihre Kombination mit dem Ei, einem Zeichen für Potenzial, erzeugt eine symbolische Spannung: ein Zuviel, das nicht aufgeht.
Die Arbeit versteht sich als Anti-Exponat: Sie taucht kommentarlos im Raum auf, ohne Beschriftung, ohne Kontextualisierung, ohne erkennbare Urheberschaft. Diese kontextuelle Störung trifft auf den kuratorisch gesicherten Bedeutungsapparat des Museums mit kalkulierter Subtilität. Was nicht beschriftet ist, existiert in musealen Räumen nur als Störung – gerade darin liegt die Spannung der Intervention.